Der Adler ist gelandet by Jack Higgins

Der Adler ist gelandet by Jack Higgins

Autor:Jack Higgins
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2012-03-07T23:00:00+00:00


Im Schankraum der Studley Arms saßen mindestens ein Dutzend Männer, als Devlin hereinkam; Laker Armsby an seinem Stammplatz am Feuer mit seiner Mundharmonika, die übrigen um die zwei großen Tische, wo sie Domino spielten. Arthur Seymour hielt ein Glas in der Hand und starrte aus dem Fenster. »Gott zum Gruße allerseits!« rief Devlin munter. Eisiges Schweigen war die Antwort, und alle Gesichter, mit Ausnahme dem Seymours, wandten sich ihm zu. »Der Herr segne deinen Eintritt, war zu meiner Zeit der Gegengruß«, sagte Devlin.

Er hörte Schritte hinter sich, und als er sich umdrehte, sah er George Wilde aus dem Hinterzimmer kommen und sich die Hände an einer Metzgerschürze abtrocknen. Sein Gesicht war ernst, es verriet keinerlei Bewegung. »Ich wollte grade schließen, Mr. Devlin«, sagte er höflich. »Für ein Glas wird wohl noch Zeit sein.«

»Leider nicht. Sie müssen gehen, Sir.«

Im Raum war es mäuschenstill. Devlin steckte die Hände in die Taschen, zog die Schultern hoch und senkte den Kopf. Und als er wieder aufblickte, wich Wilde unwillkürlich einen Schritt zurück, denn das Gesicht des Iren war sehr blaß geworden, die Haut spannte sich straff über den Wangenknochen, und die blauen Augen sprühten.

»Stimmt, einer muß gehen«, sagte Devlin ruhig, »aber der bin nicht ich.« Seymour wandte sich vom Fenster ab. Ein Auge war noch immer völlig geschlossen, der Mund verschorft und verschwollen. Das ganze Gesicht hatte sich grotesk verzogen und trug rote und grüne Flecken. Er glotzte Devlin eine Weile stumpf an, dann setzte er das halbausgetrunkene Glas Ale ab und schlurfte hinaus.

Devlin wandte sich wieder Wilde zu. »Jetzt möchte ich gern etwas trinken, Mr. Wilde. Einen Schluck Scotch vielleicht, denn von irischem Whisky werden Sie hier in Ihrem stillen Winkel vermutlich noch nie gehört haben. Und machen Sie mir bloß nicht weis, Sie hätten für bevorzugte Gäste nicht ein paar Flaschen unter der Theke stehen.« Wilde öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen, überlegte es sich dann aber anders. Er ging nach hinten und kam mit einer Flache White Horse und einem Glas zurück. Er goß genau eine Portion ein und stellte das Glas auf ein Regal neben Devlins Kopf.

Devlin brachte eine Handvoll Kleingeld zum Vorschein. »Ein Shilling Sixpence«, sagte er vergnügt und zählte die Münzen auf den Nebentisch. »Der übliche Preis für einen Fingerhut voll. Ich setze natürlich voraus, daß Sie, als Säule christlicher Rechtschaffenheit, nicht mit Schwarzmarktfusel handeln.«

Wilde gab keine Antwort. Der ganze Raum wartete. Devlin nahm das Glas, hielt es gegen das Licht und goß dann den Inhalt auf den Fußboden. Dann stellte er das Glas behutsam auf den Tisch. »Köstlich«, sagte er. »War ein Hochgenuß.«

Laker Armsby brach in wildes Gemecker aus. Devlin grinste. »Dank dir, Laker, alter Knabe. Du bist ein Schatz«, sagte er und ging.



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